Natur ist das Fundament der Landwirtschaft: „Ohne Land keine Wirtschaft“. Im Folgenden betrachten wir verschiedene Ökosysteme und zeigen auf, wie die verschiedenen Kreisläufe zusammenhängen und welche Einflüsse das empfindliche Gleichgewicht stören können. Wir veranschaulichen, welche positiven Einflüsse die GLS Gemeinschaft auf die Natur ausübt. Die naturnahe Kreislaufwirtschaft, wie sie insbesondere von den von der GLS Bank finanzierten demeter Höfen betrieben wird, kann gestörte Ökosysteme wiederherstellen und neue Lebensräume schaffen.
Ökosystem Natur
Erfahren Sie näheres zu aktuellen, ausgewählten Kreisläufen und Zusammenhängen in der Natur durch Klick auf die gelben Kreise mit dem 'i'. Rechts und links unten in der Grafik können Sie nach rechts bzw. links steuern und somit weitere Wirkungen entdecken.
Moorböden sind fruchtbares Ackerland oder Weidewiese für Nutztiere. Dennoch muss hierfür der Moorboden entwässert werden. Hierbei gelangen große Mengen an Kohlenstoffdioxid und Lachgas in die Atmosphäre. Nach 30 – 40 Jahren intensiver Nutzung der Moorböden vermulmen die ehemaligen Moorböden, nehmen kaum noch Wasser auf und verlieren ihren Nährstoffgehalt. Die Ertragsfähigkeit der Flächen nimmt ab.
Gülle ist ein wichtiger Dünger für die Landwirtschaft, da es durch Nährstoffe wie Magnesium, Kalium, Phosphat, Stickstoff und Spurenelementen wachstumsfördernd auf Pflanzen wirkt und für einen Aufbau des Humus im Boden sorgt. Allerdings wird durch die industrielle Massentierhaltung zu viel Dünger produziert, was wiederum zu Gülletourismus, also dem Transport von Gülle über weitere Strecken in Gebiete mit weniger Viehhaltung, und Überdüngung der Böden führt. Der erhöhte Gebrauch von Gülle als Dünger auf den Feldern führt zu einer Erhöhung des Nitratgehalts im Grundwasser. Nicht aufgenommener Dünger wird in die Gewässer eingespült und führt zu übermäßigem Algenwachstum. Algen wiederum entziehen dem Wasser Sauerstoff, welches für andere Lebewesen zu Sauerstoffarmut führt.
Klimawandel führt zu vermehrtem Auftreten von langen Hitzewellen, Spätfrost und Starkregen. Hinzu kommt ein häufiger Wechsel der Extremwetterlagen. Das Auftreten und der Wechsel der Extremwetterverhältnisse sind für die landwirtschaftlichen Betriebe nicht vorhersehbar. Dies stellt ein Planungsrisiko da.
Der Klimawandel führt zur Klimaerwärmung. Das bedeutet nicht nur eine zusätzliche Belastung für den Menschen, sondern auch die Nutztiere leiden unter Hitzestress. Bei den Tieren kann das zu einer Erhöhung des Übertragungsrisikos von wärmeliebenden Krankheiten wie den Salmonellen führen. Grund hierfür ist, dass untere anderem bei Hitzestress das Immunsystem der Tiere abbaut. Auch Pflanzen sind nicht an wärmere Temperaturen angepasst und halten lange Trockenperioden nicht aus.
Steigende Durchschnittstemperaturen können unter anderem dazu führen, dass neue Pflanzenarten angebaut werden können. Hierzu gehören beispielsweise Soja oder Hartweizen. Mildere Wetter führen aber auch dazu, dass Schadorganismen vermehrt auftreten und die Pflanzen bedrohen. Zusätzlich führt ein wärmeres Klima zu einer Kornreduzierung von Getreide und zu einem vermehrten Auftreten von Unkräutern, die warme Bedingungen bevorzugen. Hierzu gehören Melde und Unkrauthirsen.
In den Anbauländern von Futtermittel für die Tierproduktion kommt es zu einem starken Einsatz von Pestiziden. Beispielsweise landen in Brasilien 2/3 aller verkaufen Pestizide im Anbau von Soja oder Zuckerrohr Anbau. Pestizide verunreinigen das Grundwasser, verursachen Insektensterben und schmälern die Biodiversität.
In der Tierhaltung kommt es zu einem sehr hohen Einsatz von Antibiotika. Dies führt zu einer verstärkten Bildung von multiresistenten Keimen und bedroht damit den Wirkung von Antibiotika in der Humanmedizin. Hinzu kommt, dass der hohe Einsatz von Antibiotika das Grundwasser verunreinigt und viele schädliche und langlebige Rückstände selbst durch modernste Verfahren in den Klärwerken nicht herausgefiltert werden können. Ergebnisse aus Forschungsprojekten zeigen, dass in Deutschland mindestens 414 verschiedene Arzneimittelwirkstoffe in der Umwelt nachgewiesen wurden. Sie wurden meist in Flüssen, Bächen oder Seen gemessen.
Humus besteht unter anderem aus Kohlenstoff. Dieser stammt aus dem Kohlendioxid der Luft. Somit führt Humusaufbau zu einer Reduktion des Gehalts von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Humus reichert sich unter anderem im Boden an, wenn die landwirtschaftlichen Betriebe auf eine ausgewogene Fruchtfolge achten. Nicht nur die Atmosphäre profitiert von einem gesunden Boden, sondern auch die Äcker können mehr Wasser speichern und werden vor Erosionen geschützt.