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In der Landwirtschaft steht alles in Beziehung zueinander: Die Menschen untereinander, der Mensch mit der Natur sowie Mensch und Tier. Die GLS Bank wirkt auf diese komplexen Beziehungen ein. Welchen Einfluss wir auf die einzelnen Teilbereiche haben und wie groß unsere Wirkung ist, zeigen wir in den folgenden Abschnitten.

GLS Zukunftsstiftung Entwicklung

Green Light Revolution

Ganzheitliche, nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit mit 77 Partnern in 18 Ländern

Wie können marginalisierte Kleinbäuer*innen ernährungssicher werden und eigene Produkte weiterverarbeiten, um Einkommen zu erlangen und gleichzeitig mehr aufforsten, als sie an Holz verbrauchen und damit Biodiversität erhalten? Wie können sie sich also eine real nachhaltige Lebensgrundlage schaffen? 

Ein erfolgreiches Beispiel präsentiert das Green Light Forum in Uganda: Seit 2019 wurden 4.385 Kleinbäuer*innen von fünf ugandischen Partnerorganisationen der GLS Zukunftsstiftung in Praktiken des organischen Landbaus, der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, Tierzucht und -haltung, Wiederaufforstung, Wassermanagement einschließlich des Baus von Wassertanks, dem Bau von feuerholzsparenden Herden, der Wertschöpfung und Vermarktung geschult. Trotz der verheerenden wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie, sind die Kleinbäuer*innen inzwischen nicht nur ernährungssicher: Die Mehrheit der Haushalte produziert inzwischen sogar Überschüsse, die sie gemeinschaftlich vermarkten. Das Einkommen ermöglicht es den Familien etwa, ihre Farmen auszubauen, ihre Wohnsituation zu verbessern oder in die Schulbildung ihrer Kinder zu investieren. Gleichzeitig forsten sie massiv auf. Langsam wachsende, biologisch und kulturell bedeutsame einheimische Bäume, wie zum Beispiel Prunus Africana, Mahagoni, Warburgia Ugandesis oder Albizia sind genauso darunter wie lokale Obstbäume. 

Auch andere Projektpartner der GLS Zukunftsstiftung Entwicklung in Asien, Lateinamerika und Afrika arbeiten auf diese ganzheitliche Weise. Mehr dazu finden Sie unter: www.zukunftsstiftung-entwicklung.de

Foto: GLS Zukunftsstiftung Entwicklung

BioBoden

Gemeinsam Landwirtschaft erleben

Manchmal müssen Dinge fehlen, bevor man weiß, welche Bedeutung sie haben. So ging es auch rund 200 Mitgliedern der BioBoden Genossenschaft und ihren Gästen in diesem Sommer, als die Höfegemeinschaft Pommern in Rothenklempenow im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns ihre Türen für die fünfte Generalversammlung öffnete. Die Freude und Erleichterung darüber, sich dank geringer Inzidenz im Juni endlich wieder begegnen und sich austauschen zu dürfen, waren greifbar. Und das Programm war prall gefüllt mit Informationen, Workshops, Wanderungen und sogar einem Streichkonzert auf der Hofstelle — ein einziges großes Fest im Namen des Bodens.

An solchen Tagen kondensiert sich die Arbeit von BioBoden: Menschen mit der ökologischen Landwirtschaft zusammenzubringen, sie zu begeistern und gemeinsam für eine zukunftsfähige Landwirtschaft einzutreten. Es haben schon über 6.000 Mitglieder Anteile gezeichnet und damit Boden für den ökologischen Landbau gesichert. Um dieser großen Gemeinschaft die Landwirtschaft erlebbar zu machen, werden von BioBoden jährlich, neben der Generalversammlung, mehrere Besuche auf Partnerhöfen organisiert. Hier lernen die Mitglieder Landwirt*innen kennen, denen BioBoden Land zu Verfügung gestellt hat. Im Jahr 2021 kam mit dem BioBoden Hofladen ein ganz neues Element hinzu: In einem Online-Hofladen können Produkte der Partnerhöfe gekauft werden. So kann jedes Mitglied auch kulinarisch die verschiedenen Partnerhöfe zwischen Flensburg und Freiburg kennenlernen. Diese verschiedenen Angebote werden sehr gut angenommen und zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Um als Gemeinschaft die ökologische Landwirtschaft nach vorne zu bringen, helfen Beziehungen und Erlebnisse manchmal mehr als tausend schöne Worte. Die BioBoden Genossenschaft wird diesen Weg weiterverfolgen, um mehr Menschen dafür zu gewinnen, ein Stück Boden gut zu machen.

GLS Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Zukunftssicherung: Die biodynamische Ausbildung

Foto: Annett Melzer

Bodenfruchtbarkeit, artgerechte Tierhaltung, Sorten aus Ökozüchtung – dies alles sind wichtige Grundlagen für den ökologischen Landbau. Doch was ist am wichtigsten? Menschen die ökologisch gestalten wollen, achtsam und mit Herzblut sowie fundiertem Fachwissen! Um die Bio-Landwirtschaft weiter auszubauen und die Betriebsnachfolge auf Bio-Höfen zu sichern, sind bestens ausgebildete Menschen das A und O!

In der ökologischen und biodynamischen Ausbildung werden eigenständiges Denken, Mut und Handlungsfähigkeit besonders gefördert. Die Ausbildung befähigt die jungen Menschen, die Landwirtschaft der Zukunft mitzugestalten.

Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft der GLS Treuhand fördert die Entwicklung der Biodynamischen Ausbildung schon viele Jahre. Inzwischen gibt es bundesweit rund 250 Auszubildende, die in Theorie und Praxis die Vielfalt des Ökolandbaus von Grund auf erlernen.

GLS Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Landwirtschaft macht Schule

Mit den Händen in der Erde, mit der Nase im Kuhstall, staunen über das noch warme Ei im Hühnernest oder durch gemeinsames Anpacken einen Handpflug bewegen! Junge Menschen brauchen grundlegende Erlebnisse – so entsteht eine Beziehung zur Landwirtschaft und der Natur. So kann echte Wertschätzung für unsere Lebensmittel entstehen. Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft der GLS Treuhand fördert die Arbeit von Schulbauernhöfen und weiteren Bildungsorten, die Kindern und Jugendlichen einen respektvollen Umgang mit Tieren, Pflanzen, Erde und Mitmenschen vermitteln und die Wertschätzung für Lebensmittel stärken.

Egal ob in der ökologischen Ausbildung oder bei einem Aufenthalt auf einem Schulbauernhof: Gemeinsam anpacken, den ganzen Tag draußen sein und abends voller Eindrücke ins Bett fallen, solche Erfahrungen prägen jeden Menschen nachhaltig!

Der Bildungsfonds Landwirtschaft der Zukunftsstiftung Landwirtschaft unterstützt die Biodynamische Ausbildung, Schulbauernhöfe und viele weitere landwirtschaftliche Bildungsprojekte und Ausbildungskonzepte für Kinder und Erwachsene. 

Lebendiger Lernort Arensnest e.V.

Zukunftsbild Ernährung

Faire Partnerschaften & Regionale Wertschöpfung

Faire Partnerschaften

Wie in allen Branchen ist es auch in der Branche Ernährung wichtig, dass Faire Geschäftspartnerschaften geführt werden. Durch zuverlässige und langfristige Geschäftsbeziehungen können alle Beteiligten besser planen und wirtschaften. Jedoch muss jedem Unternehmen selbst überlassen sein, die Geschäftsbeziehung zu beenden, falls sie nicht mehr als sinnvoll erachtet wird. Wenn Unternehmen sich in den letzten Jahren neu aufgestellt haben, wurden auch die bestehenden Geschäftsbeziehungen neu überdacht. So sind neue bzw. kurze Geschäftsbeziehungen nicht per se negativ zu bewerten. Bei der Transformation eines Unternehmens zu einem nachhaltigen Unternehmen kann es dazu kommen, dass alte Geschäftsbeziehungen gekündigt und neue, nachhaltigere Partner gefunden wurden. Außerdem werden neue Geschäftsbeziehungen geschlossen, um neue Produkte auf den Markt zu bringen oder der hohen Nachfrage eines Produktes gerecht zu werden.

Insgesamt ergreifen 96% der von uns in 2021 finanzierten landwirtschaftlichen Betriebe Maßnahmen zur Etablierung fairer Partnerschaften. So ist es möglich, dGLS Blogartikel: Herzkreisläufeass dem Preisdruck in der Land- und Lebensmittelwirtschaft durch partnerschaftliche Qualitäten wie Vertrauen, Transparenz und Solidarität entgegengewirkt wird. Hinzu kommt: Unsere Kund*innen achten selbst darauf, dass die einzelnen Abhängigkeiten in ihren Lieferketten nicht zu groß werden. Diesen Aspekt wollen wir in Zukunft noch besser verstehen lernen.

Regionale Wertschöpfung

Im Hinblick auf die Förderung der regionalen Wertschöpfung zeigen unsere Ergebnisse aus dem Jahr 2021 auch: 85,7% unser Kund*innen im Bereich Naturkost führen gezielt Maßnahmen durch, um den regionalen Einkauf zu stärken. Hierzu gehören u.a. Schulungen bei Landwirt*innen, damit die benötigten Produkte regional angebaut werden können (z.B. Sojaanbau in Deutschland und regionaler Hafer). Dies ist wichtig, denn nur wenn es regionale Strukturen gibt, über die die Landwirt*innen die Produkte langfristig und sicher verkaufen können, besteht für Kund*innen die Möglichkeit, diese zu beziehen. Durch eine regionale Vermarktung entsteht eine Beziehung zu den Kund*innen.

GLS Beteiligungs-AG

Byodo, Bio Foods, SEKEM & Co.

Die GLS Beteiligungs-AG begleitet seit vielen Jahren zahlreiche Bio-Unternehmen, um die Ernährungswende mitzugestalten. Dazu gehören Byodo, ein führender Hersteller für Biolebensmittel in Deutschland, und Bio Foods, der führende Hersteller und Exporteur ökologischer Produkte wie Tee, Gewürze und Kokos in Sri Lanka. Zudem unterstützt die GLS Beteiligungs-AG SEKEM bei der Umsetzung biologisch-dynamischer Anbaupraktiken in Ägypten und dem weltweiten Export. Byodos Bioladen war im vergangenen Jahr einer der Preisträger der begehrten Auszeichnung "Beste Bio-Läden 2021".