Konventionelle Unternehmen beschränken ihre Erfolgsmessung auf die Maximierung von Gewinn (Monokapitalismus). Diese Alleingewichtung von Wachstum und Profit als Maßstab der Wirtschaft hat zu einer Ausbeutung von Mensch und Natur zu Gunsten des Finanzkapitals geführt und ist Grund für Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und auch für die Klimakrise. Die Logiken des Kapitalismus lassen nicht zu, dass nicht-finanzielle Werte in wirtschaftliche Entscheidungen einbezogen werden. Damit sägen Unternehmen jedoch an dem Ast, auf dem sie sitzen: Sie zerstören die Werte, von denen sie am stärksten abhängen, zum Beispiel von Arbeitnehmer*innen oder Rohstoffen und Ökosystemleistungen aus der Natur.
Die Lösung für dieses Problem lebt die GLS Bank seit ihrer Gründung: Wirtschaftlicher Erfolg darf kein Selbstzweck sein, sondern muss Folge positiven sozial-ökologischen Handelns sein. Werte wie Natur, Menschen, Beziehungen und Wissen haben für uns schon immer eine übergeordnete Relevanz im Vergleich zum Geld. Diese Relevanz und unsere Wirkung auf verschiedene Werte sind Schwerpunkt dieser Berichterstattung – und sicherlich für viele Unternehmen interessant.
Um einen ersten Schritt zu gehen, kann die Erfolgsmessung von Unternehmen dahingehend verändert werden, dass nicht nur das Geld, sondern viel wichtigere Werte wie die Natur, der Mensch, Beziehungen, Haltung und Wissen in die Betrachtung integriert werden. Damit wird Transparenz über die Wirkung eines Unternehmens geschaffen. Gleichzeitig wird ein Ansatz entwickelt, nicht länger das Finanzkapital zu Lasten sozial-ökologischer Wertekategorien zu mehren. Zwar haben wir als GLS Bank mit der GLS Wirkungstransparenz bereits ein Instrument, das einen einzigartigen Ansatz zur Wirkungsmessung verfolgt, doch können wir unsere Wirkung nicht vergleichen. Der Ansatz der Multikapitalien ermöglicht es unsere sozial-ökologische Wirkung vergleichbar zu machen, da wir uns an globalen Budgets und Idealzuständen orientieren, die für alle Unternehmen gelten.